nicht-physische Empfindung

24. Februar 2021 at 01:14

Wie sehr wir doch an unseren eigenen Vorstellungen leiden! Ist das nicht erstaunlich?! Unser Leben und auch unser Leiden ist jeweils eine Vorstellung, eine Idee, die wir unterhalten. Es ist fast unmöglich nachzuvollziehen, weshalb sich dies so intensiv und real anfühlt! Das müßte doch bedeuten, daß unser Empfinden garnicht ursächlich mit unseren Körpern verbunden ist! Sondern unser Empfinden lediglich auf den Körper projiziert wird, genauso wie unser Denken. Denn es ist ja durchaus so, daß wir um einiges intensivere Empfindungen haben ohne unseren Körper. Das zeigt sich beispielsweise in unserem Traum-Erleben – wobei es sich zumeist um eine Mixtur unterschiedlicher Wahrnehmungsebenen handelt; denn diejenigen „Träume“ oder Bewußtseinsreisen, an die wir uns erinnern, sind bereits durch mehrere Schwingungsschichten gefiltert, je weiter wir uns unserer Alltagswahrnehmung wieder nähern. Das „unkörperliche“ Empfinden ist sehr viel intensiver; wir können uns durch unsere eigenen Vorstellungen in die verschiedensten Gemütszustände katapultieren.

Ist das nicht interessant? Emotion/Empfindung als rein elektrische Strömung, als eine Schwingung. Ist das nicht faszinierend? Je nachdem in welchem Schwingungsbereich wir uns aufhalten, sind unsere Empfindungen entsprechend gefärbt. Je niedriger (langsamer) die Schwingung, desto „mieser“ fühlt es sich offenbar an. Es ist nicht „schlechter“, es ist nur ein Schwingungsbereich, in dem wir uns weniger wohlfühlen. Das ist auch der Grund, weshalb so viele spirituelle Aussagen auf dem „Wohlgefühl“ so herumreiten; denn das Wohlgefühl bedeutet entsprechend eine „höhere Schwingung“. Man kann sich in eine höhere Schwingung hineindenken, eben genau deshalb: weil Empfindungen nicht-körperliche Schwingungen sind; weil unsere nicht-körperlichen Vorstellungen und unsere nicht-körperlichen Ideen entsprechende Schwingungen generieren. Man begibt sich durch diese Vorstellungen in entsprechende Schwingungsbereiche.

Erst kommt also die Vorstellung, eine Idee, dann die Ausformung davon. Aber daß in der Idee bereits das Empfinden verankert ist, das war mir bislang nicht so deutlich. Wir glauben ja immer, unser Körper mit seinem verzweigten Nervensystem würde Empfindungen melden – aber das stimmt nicht, denn dann würden wir ausschließlich nur dann Empfindungen haben können, sobald wir etwas sehen oder berühren oder schmecken usw., sobald wir einen physischen Eindruck haben. Doch die intensivsten Gefühle erzeugen wir in unseren Vorstellungen! – wie etwas wäre, wenn oder auch wie sich in einer Erfahrung einmal etwas angefühlt hatte.

Bewußtsein ist Licht. Und Licht ist bedingungslose Liebe. Es ist – in unserem üblichen 3D-Sinne – nicht-körperlich. Hierdurch entsteht die Frage, wie dann das Empfinden eines Energiestromes ist. Denn so betrachtet müßte demzufolge jeder Energiestrom von Empfindungen begleitet sein. Seltsam, so habe ich es noch nie betrachtet. Aber ich glaube auch noch nicht so ganz, daß dies so ist. Energie oder Schwingung ist für mich eher eine Strömung, auf der zum Beispiel eine Idee reitet. Aber impliziert dies nicht genau auch die entsprechende Empfindung, mit der eine Idee aufgeladen ist – ganz gleich in welchem Schwingungsbereich? Ja, eigentlich schon. Wobei dann wiederum die Frage nach dem Bewußtsein auftaucht: Wenn Bewußtsein die Quelle von allem ist und daher von jeder einzelnen Idee, und wenn der Kraftstrom des Fokusses auf diese Idee den Energiestrahl bildet, welcher die Idee aussendet, so muß der Energiestrahl durchdrungen sein von der entsprechenden Idee – aufgeladen und getränkt vom Bewußtsein. Denn da ist nichts anderes als Bewußtsein. Von daher muß ich schlußfolgern, daß Energieströme ebenfalls aufgeladen und durchdrungen sind von Empfindungen, wie sie die ursprüngliche Idee bereithält.

Das wiederum bringt mich zu der Schlußfolgerung, daß Empfindungen nichts anderes sind als Energieströme, aufgeladen mit Ideen. Schlußendlich läßt sich dann alles auf Energie und Schwingung reduzieren, wobei sich manche Energieströme und Schwingungen besser anfühlen als andere. Es wäre daher so: Je höher meine Schwingung, desto besser das Gefühl; und je besser das Gefühl, desto höher die Schwingung. Tatsächlich.

Verknüpfen wir grundsätzlich Ideen mit unseren Energien? Im physischen Ausdruck und anhand unserer unaufhörlich plappernden Kopfgedanken, würde ich sagen „Ja, auf jeden Fall“. Aber wie sieht es aus in den nicht-so-physischen Bereichen, in unserer inneren Stille, wenn dieses Gelaber im Kopf mal schweigt? Das ist eigenartig, denn in unserer Denk-Stille wird das Empfinden sofort ein Positives, ein Leichtes, ein Staunen. Das würde zum einen bedeuten, a) daß das Bewußtsein grundsätzlich etwas Lichthaftes ist, das sich positiv anfühlt und b) daß alles, was von diesem reinen Empfinden unserer Lichthaftigkeit abweicht, von Ideen und Vorstellungen gespeist wird, die diesem reinen Empfinden zuwiderlaufen.

Wie kann das möglich sein? Es ist fast unvorstellbar, daß dies überhaupt möglich sein soll, wo doch alles, was existiert aus reinem Bewußtsein hervorgeht! Unfaßbar, daß wir so etwas überhaupt hinbekommen – allein durch unsere Vorstellungskraft; und dadurch, daß wir überhaupt jemals dahingelangt sind, auch nur einen einzigen winzhaften Gedanken in der Lage waren zu fassen, der in unserer Wahrnehmung offenbar nicht lichthaft oder reines Bewußtsein ist oder sich als solches anfühlt. Denn die Quelle bleibt ja dieselbe: reines Bewußtsein! Und untendrunter bleibt es auch stets reines Bewußtsein. Und doch haben wir es hinbekommen, uns in unserer Vorstellungswelt so dermaßen konträr zu unserer eigenen Energiequelle auszurichten, daß wir Energieströme erleben und erfahren können, die sich negativ anfühlen, die uns „Leid“ signalisieren, die unser Empfinden in eine ganz andere Richtung färben als wir eigentlich sind. Es ist unfaßbar und unbegreiflich, daß dies überhaupt möglich ist. Licht, das sich als „Dunkel“ empfindet – wie ungeheuerlich.

Und dennoch sind und bleiben ja auch die niedrigen Schwingungen immer noch gespeist vom Bewußtsein, vom Lichthaften, von bedingungsloser Liebe! Ein „negatives Empfinden“ ist und bleibt daher ausschließlich: eine Vorstellung oder Interpretation in unseren Köpfen. Produzieren wir entweder hübschere Vorstellungen oder verbinden uns im Empfinden mit netteren Gefühlen oder mit unserer inneren Stille, so erhöhen wir damit automatisch wieder unsere Gesamtschwingung; weil wir uns dann wieder schwerpunktmäßig mit unseren ursprünglichen Schwingungsbereichen und den zugehörigen positiveren Empfindungen verbinden.

Es ist so simpel und daher ein sehr guter Ansatz, durch unsere Vorstellungen und den damit verbundenen Energien unsere Schwingung zu erhöhen. Simpel. Doch wir sind so intensiv auf Materialisierung des Vorgestellten fixiert, auf alles, was wir gelernt haben und die Auswirkungen in der physischen Welt, daß wir durch diese Fixierung und innewohnende Erwartungshaltung kaum je in der Lage sind, die reinen Schwingungen wirklich über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Unsere Vorstellungen sind eine Hilfe, um wieder die reine Verbindung spüren zu können, aber unser Gedanken-Training läuft dem permanent zuwider, torpediert unsere Erwartungshaltung, hat kein Vertrauen. Wir haben unsere Empfindungen und Erwartungen vollkommen an die Materie gebunden, an die Umstände, an konträre Energien…

Nur wenn wir bedingungs-los unsere Vorstellungen auf positives Empfinden legen, werden wir irgendwann auch wieder die Verbindung mit unserer bedingungslosen Energiequelle spüren. Solange wir auf bestimmte Ergebnisse oder Erwartungen sowie Materialisierungen fixiert sind, wird auch das innere Empfinden stets eine Mixtur aus Hoffnung und Zweifel sein – denn der Wunsch oder die Hoffnung auf eine Materialisierung ist immer: eine Bedingung! Und ein Training bezüglich „positiver Gedanken oder Gefühle“ ist dadurch permanent an eine Bedingung und Erwartung geknüpft. Aus diesem Grund fühlt sich das „Einüben des positiven Denkens“ dann so „falsch“ und anstrengend an. Denn Schwingungen und Energie sind – genau wie das lichthafte Bewußtsein – stets: bedingungs-los.

(Spax  24.2.21)

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