Ego
Über den Aspekt des Ego existieren einige widersprüchliche Aussagen. Das Ego stellt jenen Teil des Bewußtseins dar, der für das physische Überleben zuständig ist, d.h. es ist unabdingbar mit unserem physischen Körper verbunden.
Aufgrund unserer Erziehung, unseren Hauptfokus wegzulenken vom Höheren Selbst, benötigt unsere Wahrnehmung einen anderen Ankerpunkt. Ein wesentliches Merkmal des Ego liegt unter anderem darin, aufgrund von intensiven Warnsignalen entsprechende Angst- oder Fluchtreaktionen hervorzurufen. Möglicherweise liegt hierin der Grund, weshalb sich der neue Fokus mit der Egostruktur verbunden hat, denn ein Kernmerkmal, wenn die Wahrnehmung vom Höheren Selbst fortgelenkt wird, ist eine Ausrichtung, die auf angstbesetzten Denkprozessen basiert. Durch diesen Prozeß wird die angstbesetzte Struktur des Ego zu unserem zentralen Hauptfokus. Wir haben es hierdurch auf einen Thron gesetzt und mit ungezählten Aufgaben befrachtet, für die es garnicht zuständig ist. Daher nenne ich diese neu geschaffene Struktur, mit der wir uns üblicherweise identifizieren nicht „Ego“, sondern Zweitpersönlichkeit.
Bezogen auf unsere spirituelle Entwicklung liest man häufiger davon, es sei notwendig, „das Ego aufzulösen“. Diese Aussage ist nicht korrekt. Würden wir das Ego auslöschen, würde zeitgleich der physische Tod eintreten, da das Ego für die Erhaltung des physischen Körpers zuständig ist. Was hiermit hingegen gemeint ist, ist, diese von uns selbst geschaffene Struktur der Zweitpersönlichkeit zu durchschauen, folglich zu durchbrechen und „dem Ego wieder die Krone zu nehmen“.
Auch weil darüber hinaus der Begriff des Ego so eng verknüpft ist mit unserer Verwendung des Begriffes „Egoismus“, ist der Begriff für das, was ich beschreiben möchte, nicht geeignet.
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