Weit hinaus
1Ich weiß ja nicht… ich lebe ja – so wie jeder – in meiner eigenen Welt. Vielleicht können die meisten mit all meinen Erklärungen garnichts anfangen – eben weil sie in ihrer Welt leben.
Aber wenn es so viele Parallelgeschichten gibt, so wie Zeta Reticuli vermutlich eine von diesen Welten ist, die zuvor zerstört wurde und zu etwas anderem ward, so müßte es – wie es uns dennoch gibt – auch einen grünenden Mars geben, der in voller Blüte steht.2 Vermutlich ist es wie folgt: Die Zeit des Aufwachens bedeutet einfach „die Zeit des Aufwachens“, eine Umwälzung des zuvor dagewesenen, wo man „aufwachen“ muß, weil es den rhythmischen, kosmischen Gesetzen entspricht. Vielleicht könnte man auch sagen: die „Aufwach-Zeit“ ist generell eine Zeit der Umwälzung, und so wachen die einen auf und die anderen gehen den Weg der Vernichtung – schließlich leben wir in einer dualen Welt.
Würden tatsächlich alle aufwachen, so würde man die duale Welt transformieren in etwas anderes. Denn das geschieht ja beim Aufwachen im Prinzip. Alles, was nicht aufwacht, muß sozusagen sich in die andere Richtung bewegen. Es ist Gesetz der Dualität. Die Energien fließen in die eine und in die andere Richtung und jeder wählt exakt den Erlebnisweg, den er erfahren möchte. Und jeder, der das Aufwachen wählt, transformiert sich weiter, durch viele Schichten hindurch – zu immer noch tieferem Erkennen. Und dies steht „am Ende“ einer jeden „Strecke“, denn auch die „Negativen“ transformieren, lediglich mit anderen Vorzeichen. Es ist wie ein Kreis, der sich dann schließt und Positiv und Negativ aufeinandertreffen – aus entgegengesetzten Richtungen mit scheinbar entgegengesetzten Erfahrungen, doch mit derselben Tiefe und Erkenntnisfähigkeit. Das ist dann das Schöne daran: das Erstaunen über das jeweils Andere. Aber das ist es ja immer, das Wunder der unendlichen Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten.
Vielleicht auch daher erfolgt ein Aufwachen so „schrittchenweise“, denn es gibt immer wieder neue/weitere/tiefere Schichten, die man integrieren kann. Doch das eigentliche Aufwachen erfolgt in die eigene Bewußtheit hinein, daß nichts getrennt ist vom nächsten und Alles der Ausdruck des Einen ist. Alles andere, individuelle, ist eher „persönlicher“ Natur.
Meiner Wahrnehmung nach müßte man aus der Dualität heraustreten, sobald man sämtliche diesbezüglichen Erfahrungen gemacht bzw. integriert hat. Es ist ein spannendes Feld, die Dualität, aber – ich glaube das – nicht das einzige Ausdrucksfeld, welches existiert. Ein weiteres ist ja z.B. Alles-was-Ist, welches zwar die Dualität als Ausdrucksform beinhaltet (quasi im „Selbst“ des Nichtselbst von Allem-was-Ist), aber es ist doch eine gänzlich andere Seinsweise, eine andere Wahrnehmung im Vergleich dazu, sich immer an einem Dualen zu reiben und zu erkennen. Ich empfinde Alles-was-Ist als „wahrnehmendes Potenzial“, das unsere duale Wahrnehmung ist und daher dies als „Erlebensgrundlage“ impliziert; deshalb ist es uns gar nicht möglich, etwas anderes als dieses wahrzunehmen, denn wir bewegen uns im Wahrnehmungsfeld von Alles-was-Ist. Es ist nicht einmal ein Spiegel, sondern ein Seinszustand. Alles-was-Ist träumt dessen innere Welt, und alles was wahrnehmbar ist, ist der Ausdruck hiervon.
Alles-was-Ist ist daher ein anderes „Wahrnehmungsfeld“, denn es stellt unser Wahrnehmungs- und Erlebnisfeld energetisch zur Verfügung. Doch da Alles-was-Ist existiert, beschreibt es grundlegend ein anderes Energiefeld als das Duale. Zunächst nehmen wir es wahr als „das Feld der Einheit des Dualen“, die transformierte Dualität als Seinszustand. Und in diesem Zustand ist es möglich, weitere und feinere und „tieferliegende“ Dualitäten und Ausdrucksformen erleben zu können und hierdurch den Einheitszustand sozusagen mehr und mehr zu verfeinern. Doch immer, sobald ich ein Anderes wahrnehme, wodurch in unserer durchkonzipierten Welt Wahrnehmung überhaupt stattfindet, bleibt das „persönliche Erleben“ ausschließlich im dualen Fokus (ich erlange Erkenntnis durch den Spiegel eines Gegenübers).
Doch was geschieht, wenn ich voll und ganz mit Allem-was-Ist identifieziert bin? Das eine ist das Nirwana, das Empfinden des Potenzials, doch dies scheint keine wirkliche Entwicklung in sich zu tragen, dieses Empfinden ist keine Transformation jenes Einheitszustandes. Mir scheint, es geht weiter und weiter in die Richtung des „Aufgehens in der Gemeinschaft“. Es ist, was wir hier so im Kleinteiligen üben: die Integration aller Aspekte. Und je mehr und besser ich ein Anderes erkenne als einen Teil meiner selbst und also von Allem-was-Ist, und dieses zunächst Fremdartige in mir aufnehmen kann und akzeptiere, erkenne, integriere, ergeben sich hierdurch weitere Wahrnehmungs- und Ausdrucksmöglichkeiten. Denn irgendwann ist jenes vormals Andere kein Anderes mehr, sondern durch Erkennen ein Teil „meiner selbst“. Dies wird beschrieben als „Erweiterung des Bewußtseins“. Je mehr Aspekte wir in der Lage sind, zu integrieren, desto „größer“ wird unser Cluster.
Wir können uns in unserem linear ausgerichteten Denken nicht vorstellen, wie es zum Beispiel ist, zu sein wie eine Sonne oder ein Stern etc. Wir können uns nicht vorstellen, was es bedeutet „ein Raum“ zu sein oder ob Energie an sich Bewußtsein hat; denn wenn Energie ein Träger von Bewußtsein ist, also benutzt wird als Transporteur von Ideen und Gedanken, so muß zwangsläufig die Energie gefärbt oder beeinflußt sein von dem entsprechenden Bewußtseinsimpuls (Idee), der auf der Energie „reitet“. Alles ist: Bewußtsein. Alles ist: Energie. Es ist dasselbe, könnte man sagen. Und das impliziert, daß quasi jede Bewegung des Bewußtseins zeitgleich einen energetischen Impuls aussendet. Und das stimmt.
Das Nirwana ist ein Passives, das Zurückziehen jeglicher Energie, jeglichen Impulses auf das reine Beobachten und Annehmen. Weshalb ist es eine Sackgasse? Weil Integration hier nicht im Austausch stattfindet, in der Dualität; denn erst das Erleben von Dualität und eines Anderen und Fremden bringt Integration, nicht das reine „Philosophieren“ hierüber oder die Betrachtung. Dennoch beschreibt das Nirwana ebenfalls einen anderen Seinszustand, so wie Alles-was-Ist.
Ein Ausdruck des Erwachens aus der Dualität, sie zu transformieren, scheint das Bilden von „Gemeinschaftsclustern in der Erkenntnis“ zu sein. Bleibe ich jedoch „allein“, auf mich und mein Erleben mit Allem-was-Ist bezogen, kann ich jeweils „nur“ den Grundzustand von Allem-was-Ist widerspiegeln, nicht jedoch hierüber hinausgelangen. Denn die Energie von Alles-was-Ist ist die Blaupause, und unser Bewußtsein entwickelt sich durch jene stete Reibung in dem dualen Spannungsfeld, welches hierdurch bereitgestellt wird.
Im Dualen ist immer ein „Zug“ vorhanden, der uns in eine bestimmte Richtung zieht, dies ist immer zu spüren. Und wenn wir diesem Zug folgen, dehnt sich durch unser duales Erleben das Bewußtsein aus und gelangt – letztlich – über sich selbst hinaus. Und so, wie ich z.B. meine „menschliche Blaupause“ nicht transformieren kann – denn eine Blaupause bezeichnet lediglich das Bereitstellen eins spezifischen „Erlebens- oder Energiefeldes“, so kann ich dennoch mein Bewußtsein über diese Form (Blaupause) hinaus dehnen und sozusagen die Form erkennen und hierdurch integrieren – auch wenn ich sie dann nicht länger benutze oder benutzen kann, denn das Erkennen der Form und der Gegebenheiten des Illusionsmodells, in dem wir uns befinden, nimmt dem jeweiligen Erlebnisfeld die Sinnhaftigkeit. (Erkenne ich z.B. mein Gewordensein und meine Verhaltensweisen aufgrund familiärer und gesellschaftlicher Erziehung und Gegebenheiten, so verlieren die hierzu gehörigen Zwänge und Verhaltensweisen ihren „Sinn“.) Es ist eine „Befreiung von der Form“ also, die eine Transformation ausmacht. Und dennoch ermöglichen uns all die ungezählten Einschränkungen, die wir in und durch die jeweilige Form erfahren, ein spezifisches Erleben sowie zur jeweiligen Form gehörige spezifische Erkenntnismöglichkeiten.
Schlußendlich kann man sagen, daß also dereinst unser Hinauswachsen über die „Form“ des Alles-was-Ist, das Erkennen dieser Art der „Illusion“, uns in vollkommen andere Zusammenhänge katapultieren wird. Doch solange wir uns in unserem Erfahrungsbereich von Allem-was-Ist bewegen, werden wir schlichtweg nicht wissen können, was dies Andere sein mag. (Ehrlich, das wurmt mich ein bißchen. Doch andererseits: Wieviel Entdeckerfreude bleibt denn, wenn wir alles bereits wüßten?! Daher ist ja diese Welt oder andere 3D-Welten – insbesondere die Erfahrungen des „Negativen“ – so spannend: weil sie uns die Möglichkeit bieten, in der Illusion eines Nichtwissens Erfahrungen zu machen, die andernfalls überhaupt nicht möglich wären.)
(Spax 26.11.14)
Fußnoten
- Space image: Courtesy NASA/JPL-Caltech
- Diese Aussage bezieht sich 1) auf mögliche Welten; 2) auf die Annahme, daß die Menschheit, bevor sie auf der Erde inkarnierte, den Mars besiedelt hat, der durch das zerstörerische Verhalten unbewohnbar gemacht wurde; und 3) auf eine Zivilisation der Menschen, die ihren Planeten atomar verwüstet haben, dann weiterhin unter der Erde gelebt haben, sich genetisch stark veränderten und durch Klonen ihren Fortbestand „sicherten“ – woraus eine Zivilisation der „Grey“ entstand.
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