spirituelle Materie

23. August 2017 at 23:32

Balance-2a-Seiltanz-SNIP_1844006_RazendeBolEs ist schon komisch: Immer wenn ich etwas tu′ und mich in irgendeiner Richtung in Bewegung setze in der Welt, in meiner Welt, habe ich das Gefühl „aus mir herausgezogen“ zu werden! Ganz gleich, ob ich für mich allein bin oder mit anderen. Ist das nicht mal eine echt interessante Erkenntnis?! Aber genau das bedeutet es ja zu leben und lebendig zu sein: Man gestattet sich, ein wenig aus der inneren Balance zu fallen, und schon geraten alle möglichen Dinge in Bewegung. Äußerlich wie innerlich. Es ist unterm Strich also stets die Frage, wie ich Dinge bewerte, ob ich mich dann gut fühle mit meinen Entscheidungen oder nicht. Es sind immer meine Bewertungen, die mich ausbremsen. Es sind meine negativen Bewertungen dieser, meiner von mir selbst erschaffenen Welt, die mich daran hindern, tatsächlich am Leben auch teilzunehmen.

Auf der anderen Seite sage ich ja immer, alle Dinge wären für mich gleich bedeutend – oder wahlweise un-bedeutend –, aber trotzdem werte ich die meisten davon ab: Die Menschen erscheinen mir „geistlos“, daher scheue ich die Interaktion; dann wieder beneide ich alle anderen, eben weil sie drin sind in ihrem eigenen Leben, weil sie es für ausreichend wichtig halten. Solange ich die Welt, die Menschen und überhaupt alles abwerte, stelle ich mich einerseits drüber und nehme andererseits nicht mehr teil am Leben. Das ist doch krass.

Würde ich wenigstens meine spirituellen Aspekte weiterentwickeln, so wär es ja noch halbwegs okay; aber auch hierbei vergesse ich scheints andauernd, daß alles Leben und alle Materie einen spirituellen Hintergrund haben! Alles ist ursächlich geistig! – meine sorglosen Vögelchen ebenso wie meine dreckigen Fenster, meine plappernden Mitmenschen, irgendwelche Tätigkeiten… Alles alles alles ist eine geistige Kreation: Geist komprimiert in solch einem Fokus, daß meine Gedanken und Vorstellungen sich in Materie „übersetzen“. Das an sich ist ein Wunder und eine solch großartige Gegebenheit, daß dies allein schon Grund genug sein sollte, alle sich bietenden Möglichkeiten auszuschöpfen. Meine Kreationen! Meine Menschen! Meine Gedanken, mein Fokus!

Komm mal runter von deinem Aussichtsposten-Roß, fang mal an, dein eigenes Leben und deine eigenen Inspirationen zu genießen. Da ich ja nicht zu bewerten brauche, ist alles stets gut, und jegliche Sorgen oder Befürchtungen, Ängste gar, kann ich mißachten, denn sie sind ohne Bedeutung. Alles ist ein Vorteil – indeed.

Auch muß ich nichts kompliziert anschieben, denn mein inneres Selbst hüpft mühelos durch die Schönheit und das Wunder dieser Welt. Meine eigenen Tätigkeiten genießen, hineinfallen ins Tun dieser mysteriösen Welt – meiner Welt, meiner eigenen Kreation. Ein Wunder, ein Mysterium. Selbst wenn ich erklären kann, wie das Kreieren funktioniert, so hört deshalb das Wunder darüber nicht auf. Geh hinaus! Sieh das Wunder der Erschaffung!!

(Spax  23.8.17)

Download PDF