Singularität

15. Januar 2017 at 00:46

Illusion-4_SNIP_geraltSingularität… In den letzten Tagen habe ich mich immer wieder einmal gefragt, wie es wäre, wäre man ganz allein auf der Welt. So still ist es häufig, daß ich kein Geräusch wahrnehme. Oder gestern als ich spazieren war, war kaum jemand unterwegs; ich habe dann oft das Gefühl, die Welt gehöre mir ganz allein. So will ich es selbst ja häufig, ziehe mich zurück, sperre sie aus, meine Welt. Freue mich an der Stille. Aber freue ich mich auch an meinem Leben? Was genau macht es aus, das, was ich „Leben“ nenne? Sind es nicht genau all die anderen? – andere Menschen, andere Wesen, Gegebenheiten, Umstände? Oder ist mein Lebensgefühl unabhängig hiervon?

Singularität… Alles in unserer Wahrnehmung deutet darauf hin, daß es so etwas wie Singularität nicht gibt, denn wir leben in dieser dualen Spiegel-Welt. Doch wenn es so ist, daß ich selbst mein gesamtes Umfeld kreiere inklusive sämtlicher Wesen, so kreiere ich all dies aus mir selbst heraus. Aber wie? Denn wir sind es ja gewohnt, aufgrund all dessen, was uns umgibt und was wir wahrnehmen – all die Spiegel –, unsere Welt weiterzubauen. Was wäre, wäre all dies nicht vorhanden? Wo bekäme ich meinen Antrieb her oder meine Ideen? Denn erst indem ich „herausgehe“ aus dieser Singularität und mich als ein Getrenntes empfinde, entsteht die Welt der Dinge, an denen ich mich dann reibe.

Was wäre also die Welt ohne all die Ideen, ohne Reibungspunkte, ohne Spiegel? Wäre es nicht todsterbenslangweilig? Oder wäre man einfach nur in sich selbst verwurschtelt? Hätte man überhaupt ein Gefühl des „Ich bin“? Wie sähe das aus? Man ruhte in sich und würde aber zeitgleich bersten vor Lebensfreude -? Was wäre mit der Wahrnehmung? Würde ich das Ich-bin überhaupt wahrnehmen? Was sonst würde oder könnte ich wahrnehmen? Denn dies ist ja wohl auch noch so ein Aspekt der Wahrnehmung: Alles, was ich wahrnehmen kann, ist bereits ein Getrenntes von mir. In der logischen Konsequenz hieße das doch: Wäre ich eine Singularität, könnte ich mich selbst garnicht wahrnehmen. Denn allein das Gefühl eines Ich-bin impliziert bereits ein „Ich“, das sich als solches wahrnehmen könnte. Demzufolge könnte eine Singularität nur so etwas wie ein „großes Gefühl“ sein, eine Art Empfinden. Doch wenn ich etwas empfinden kann, so habe ich bereits etwas wie ein Ich-Gefühl. Das ist insgesamt ja schon Wahrnehmung. Gibt es das, einen Zustand, in dem man nicht wahrnimmt?

Je weiter man sich „ausdehnt“ in seiner Wahrnehmung, desto all-umfassender wird das Kernempfinden, und der Ich-Aspekt scheint sich mehr und mehr in einer Art Gruppenidentität aufzulösen. Erst verbinde ich mich mit meinem Higher Self – aus der 3D-Perspektive betrachtet –, mein Higher Self verbindet sich mit anderen Higher Selfen und diese wiederum mit etwas noch größerem, einer noch umfassenderen Wahrnehmung. Wie weit mag das gehen? Gelangt man irgendwann – in dem Aufgehen in immer größeren Zusammenhängen und Wahrnehmungen – zur Wahrnehmung einer Singularität? Weil alles Wahrnehmbare aus dem Gesamtbewußtsein hervorgeht bzw. ein Teil ist hiervon, habe ich ja jederzeit die Möglichkeit, mich mit dem „Empfinden“ des Gesamtbewußtseins zu verbinden. Alles, was das Gesamtbewußtsein ist, darstellt oder je sein kann oder gewesen ist, muß auch ich, muß jedes Wesen und jedes Ding in sich tragen und demzufolge wahrnehmen können. Und eine „Singularität“ gehört eigentlich nicht dazu, habe ich mehrfach bereits festgestellt. Denn in dem gleichen Maße, wie wir uns als Teil von Allem-was-Ist empfinden, besteht folglich Alles-was-Ist (Gesamtbewußtsein) ebenfalls als Teil eines noch Umfassenderen. Wir können unmöglich wissen, was dieses „noch Größere“ ist, solange dies nicht in der Wahrnehmung von Allem-was-Ist enthalten ist. Doch da ich wahrnehmen kann, daß es einen noch umfassenderen Zusammenhang gibt, weiß ich, daß Alles-was-Ist ebenfalls darum weiß und damit verbunden ist – ansonsten könnte ich als Teil des Gesamtbewußtseins dies nicht wahrnehmen. Da diese Wahrnehmungs-Verschachtelungen sich vermutlich bis ins Unendliche fortsetzen, bestimmt allein meine eigene Fähigkeit zur Ausdehnung – in einen jeweils umfassenderen Zusammenhang hinein – den Grad dessen, was davon ich wahrnehmen kann. Das ist immer individuell.

Grey-7_Brenna_SNIP_FlickrDie Grey1 haben ja beispielsweise dieses Ritual, bei dem sie sich in einem Kreis aufstellen und sich dann alle gemeinsam mit dem Gesamtbewußtsein verbinden – mit dem Empfinden des Alles-was-Ist, welches wir als Empfindung in „bedingungslose Liebe“ übersetzen. Ein solches Empfinden können wir in einer meditativen Haltung erlangen. Aber die Grey bleiben nicht für immer und ewig in dieser Verbindung, sondern treten wieder heraus nach Beendigung des Rituals und gehen ihren jeweiligen Interessen oder Aufgaben nach. Das heißt, sie laden während des Rituals ihre Batterie auf: verbinden sich mit ihrer Lebenskraft und tanken hierdurch Energie. Auch aus diesem Grund haben Wesenheiten in 4D eine viel längere „Lebensspanne“, da sie in der Lage sind, sich stets wieder mit Allem-was-Ist, mit ihrem Kern zu verbinden, mit jener Kraft, die Leben verleiht.

Falls es also so etwas wie eine „Singularität“ gibt, besteht alles gleichermaßen aus dieser Lebenskraft. Immer. Und ewig. Das heißt: In jedem Zusammenhang, den ich wahrnehmen kann, ganz gleich wie groß oder klein, existiert die Lebenskraft mit dem eingewurzelten Antrieb des Sich-ausdrücken-wollens. Hierin ist kein „Ziel“ enthalten, denn das würde bedeuten, es gäbe einen Endpunkt, an welchem die Lebenskraft aufhören würde. Das ist aber nicht der Fall; wenn ich existiere werde ich niemals nicht-existieren können.2 Und da bin ich dann doch wieder bei dem Punkt der Singularität angelangt: der Kern einer Existenz ist das Lebensgefühl des Ich-bin, das sich ausdrückt und wahrnimmt. Da eine Existenz niemals aufhört, kann es auch kein nicht-Existierendes geben, wohinein sich ein Existierendes auflösen könnte. Und deswegen kann es niemals irgendeinen „Endpunkt“ einer Entwicklung oder dieser Ausdehnung geben, und daher: kein Ziel.

Dies ist ein Punkt, bei dem wir sehr verwirrt sind, weil wir ja in unseren Lebenszusammenhängen den Tod als so etwas wie einen „Endpunkt des Lebens“ betrachten oder wahrnehmen. Deshalb gehen wir automatisch davon aus, es müsse auch ein nicht-Existierendes existieren. Daher sind wir so angespannt und nervös mit unserem menschlichen 3D-Leben, denn wir haben stets das Gefühl, diesem nicht gerecht zu werden, gepaart mit der Wahrnehmung, es sei irgendwann einfach vorbei.

(Spax  15.1.17)

Download PDF

Fußnoten

  1. Eine von den Menschen als „außerirdisch“ wahrgenommene Zivilisation, die jedoch aus einem anderen Strang der Menschheit, aus einer anderen Timeline hervorgegangen ist und aufgrund ihrer Hautfarbe „Grey“ genannt wird. (Siehe hierzu auch den Beitrag The (G)Rey.)
  2. Siehe auch Beitrag vom 7.1.17: Existenz.