Moral !

5. November 2016 at 23:16

Farben-bunt-Stern_SNIP_GDJAh, Moral! Das ist mir neulich nochmal aufgefallen, als ich über die Schwingungsausrichtung geschrieben habe: Der Schwingung ist es vollkommen gleich, ob du nun ein „guter“ oder ein „schlechter“ Mensch bist. Die Schwingung ist etwas energetisch-physikalisches. Ob ich mich mit einer bestimmten Schwingung „identifiziere“ oder eine bestimmte Schwingung anstrebe, hat nicht das Geringste mit „Gutsein“ oder auch nur irgendeinem Fitzelchen mit unseren Moralvorstellungen zu tun! Sie sind etwas rein physikalisches. Wir würden ja auch nicht auf die Idee kommen zu sagen, irgendeine Frequenz sei „besser“ oder „schlechter“ als eine andere. Rot hat eine andere Frequenz als Blau, es ist einfach eine andere Schwingung. Es ist wie bei unserem Regenbogen: Alle Farben sind in ihm enthalten, aber sie stehen gleichberechtigt nebeneinander, gehen fließend ineinander über. Die Frequenzen haben unterschiedliche Wirkungen, Infrarot-Strahlungen wirken anders als Ultraviolett oder Röntgen. Dementsprechend hat die jeweilige Schwingung, die wir selbst ausstrahlen ebenfalls eine Wirkung X oder Y – vollkommen wertfrei.

Wir können unsere eigene Schwingung ablesen an unserem Emotionskostüm. Unsere Sinne, unsere Empfindungsmöglichkeiten geben uns Rückmeldung über die Schwingungen, die wir wahrnehmen oder die wir selbst ausstrahlen. Komme ich in einen Raum mit „niedrigerer Frequenz“ als meine eigene, habe ich sofort den Eindruck „Hier ist aber dicke Luft“ oder fühle mich sonstwie unwohl. Strahle ich selbst eine ähnliche Frequenz aus, wird mir das kaum auffallen, denn meine eigene Schwingung ist dann Teil dieses Spektrums. Allein durch unsere Interpretationen des Wahrgenommenen bewerten wir die verschiedenen Schwingungen. Und auf diesen Bewertungen haben wir unser gesamtes Moralsystem aufgebaut, was uns letztlich zu schaffen macht.

Insgesamt ist dies auch der Grund, weshalb Don Juan,1 die Buddhisten und andere LehrerInnen die emotionale „Nüchternheit“ anstreben. Denn wenn ich meine Emotionen nicht bewerte, sondern diese gleichberechtigt nebeneinanderstehen dürfen, wäre ich besser in der Lage, die unterschiedlichen Schwingungen entsprechend ihres Ausdrucks für mich nutzen zu können. Hieraus resultiert dann eine Art „beobachtendes Handeln“, wobei man sich selbst beim Handeln zuschaut, ohne die Handlungen jedoch zu bewerten. Dasselbe gesteht man dann auch anderen zu: Das Umfeld wird als Ausdruck unterschiedlicher Schwingungen interpretiert, die gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Diese Art der Wahrnehmung oder „Interpretation“ kommt daher gänzlich ohne Moralisierungen aus. Man könnte diesbezüglich sogar sagen, jegliche Moralvorstellungen sind ein Hemmschuh für unsere spirituelle Entwicklung.

Doch ich kann nachvollziehen, weshalb moralische Interpretationen einen großen Teil unserer 3D-Welt ausmachen: Jede Kultur und jede Glaubensrichtung besitzt an ihrer Wurzel das Wissen um jene andere Lebensweise – dargestellt durch Mythen, Propheten, Weise. Daher haben diese Geschichten und Mythen emotional eine so große Anziehungskraft, wir sind wie besessen davon. Solange sich der Großteil der Menschen jedoch in einer 3D-Frequenz befindet, ist es ihnen insgesamt nicht möglich, den Mythos zu begreifen oder gar selbst zu leben. Denn die 3D-Frequenz hat einen anderen Ausdruck als 4D. Deswegen baumeln die Verheißungen einer paradiesischen Lebensweise wie ein Köder vor der Nase, bleiben aber unerreichbar. Denn alles, was den eigentlichen Mythos betrifft, wird interpretiert aufgrund der Schwingung, in der ich mich befinde – und hier kommt dann die Moral ins Spiel: Die Wahrnehmungen und Interpretationen von 3D basieren auf gänzlich anderen Prämissen als ein Leben und entsprechende Wahrnehmungen in der 4D-Schwingung. Handlungen oder Aussagen von vereinzelten Lebewesen einer höheren Dichte (4D, 5D usw.) werden zwar als etwas erkannt, das man selbst auch erreichen möchte, doch ist das in der Durchführung häufig unerreichbar, denn der 3D-Blick ist stets auf das Außen gerichtet – auf die Taten oder Worte, die ein solcher Weiser getan oder gesagt hat. Daher werden diese Worte oder Taten in 3D zum Sinnbild der Weisheit und gelten als nachahmungswürdig. Und weil der 3D-Ansatz ist, von Außen her zu schauen – von der Vorstellung eines Getrenntseins –, werden all die Taten und Worte der Weisen in kleine Stücke zerhackt, über deren Interpretation schlußendlich Kriege geführt werden. Die Moral ist geboren.

(Spax  5.11.16)

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Fußnoten

  1. Don Juan war der spirituelle Lehrer von Castaneda. Die Gruppe der Seher um Don Juan bezeichneten sich häufig als „Krieger“ oder „Zauberer“.