Fokus setzen

19. Oktober 2017 at 03:16

Fokus-Meislein_SNIP-1133784_LubosHouska1Indem wir den Fokus auf bestimmte Aspekte legen, bekommen wir den Eindruck, diese Aspekte zu sein, in die wir uns hineinversetzen. Das ist fokussiertes Bewußtsein.

Sofort folgt die Frage: Wer oder was setzt diesen Fokus? Wer oder was ist jenes nebulöse „Ich“, das in der Lage ist, eine entsprechende Entscheidung für unser Fokussieren zu setzen?? Welche Art eines Ichs beschließt, sich in die Lebens- oder Seinsweise einer Spinne oder eines Steins hineinzuversetzen? Welches Ich beschließt, sich als die Person auszudrücken, als die ich mich wahrnehme? Bedeutet es, daß – obwohl wir in unserem nichtphysischen Seinsbereich uns auch als Gruppenidentität, als Vielheit wahrnehmen – dahinter trotzdem ein spezielles oder mehrere andere Ich-Aspekte liegen, die in der Lage sind, unseren Fokus zu setzen und entsprechend einzugrenzen? Müßte ja so sein, denn wie sollten wir uns sonst für einen bestimmten Fokus entscheiden können?

Wer oder was setzt jeweils unseren Fokus? Klar, das Gesamtbewußtsein, das sich in all diesen myriaden Facetten ausdrückt und sich in jede einzelne Idee hineinfokussiert, in seine eigene Vielheit. Jede Idee ein Fokus, jeder Fokus und Ausdruck ein Lebensgefühl. Was aber setzt dann den Fokus? Wodurch erhalte ich eine neue Idee, die mich dann vorwärts zieht in meinem Ausdruck? Auf der einen Seite die Wahrnehmung anderer Ideen und Ausdrucksformen, die mich anregen, weitere Ideen zu entwickeln. Das geschieht automatisch. Aber dann müßten auch für das, was ich „Gesamtbewußtsein“ nenne weitere Ideen und Ausdrucksformen existieren, die das Gesamtbewußtsein wahrnimmt – wie hätte es ohne ein „Gegenüber“ sonst eigene Ideen entwickeln können? Von daher gelange ich wieder einmal zu jenem Punkt, an dem ich nicht weiterkomme, stoße an eine Barriere, denn vielleicht beinhaltet unser Gesamtbewußtsein dieses Wissen gar nicht, oder es ist von dieser Wahrnehmung abgeschottet, so wie wir es in 3D sind.2

Das Leben geht mühelos, von ganz allein. Mein jeweiliger Fokus ist bereits gesetzt durch meine nichtphysischen Anteile. Dieselbe Frage: Wer oder was „entscheidet“ sich dafür oder dagegen, einer bestimmten Idee zu folgen, einer anderen jedoch nicht –? Doch soviel kann ich sagen: Es geht mühelos, sobald wir dem inneren Drang folgen, Ideen, die wir wahrnehmen, auszudrücken. Oder auch, wenn wir bestimmten Ideen oder einem Drang nicht folgen, uns zumindest wohlzufühlen mit den Entscheidungen, die wir getroffen haben.

(Spax  19.10.17)

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Fußnoten

  1. Dieser Beitrag ist ein Auszug aus Ich bin Viele.
  2. Siehe zu diesem Themenkomplex z.B. auch den Beitrag vom 15.1.17: Singularität.